Boris Schlüszler, mittelständischer Autovermieter und nach eigenen Angaben wegen der “Stänkereien der Versicherungswirtschaft” als juristischer Laie engagiert, hat über den Verband mittelständischer Autovermieter Deutschland e.V. eine lesenswerte Broschüre zum Thema “aktives Schadensmanagement” herausgegeben. Sie kann hier heruntergeladen werden.
Der Autor führt zunächst in die historischen Hintergründe ein. Interessant ist es natürlich zu wissen, dass bis 1994 ein hoher Umsatz den Profit eines Versicherungsunternehmens bestimmte, weil sich hierüber die Versicherungsprämien regelten. Aus diesem Grunde entstand auch der sog. “Unfallersatztarif”. Erst als der Versicherungsmarkt dereguliert wurde, begann man auf Seiten der Versicherungswirtschaft nach anderen Möglichkeiten zu suchen, den Profit zu erhöhen. Derzeit bedeutet dies eben, den Aufwand für Schäden zu reduzieren, sprich Ersatzleistungen zu kürzen. Der Autor vertritt die These, dass diese Anspruchskürzung dadurch erreicht wird, dass viele Versicherer den Geschädigten ihre gesetzlichen gegebenen Ansprüche vorenthalten. Er zeigt auf, wie die Versicherungswirtschaft durch gebündelte Einkaufsmacht dem Geschädigten seine Dispositionsfreiheit zu nehmen versuchen (Stichwort “Partnerwerkstätten”). Dies demonstriert er anschließend an einem praktischen Beispiel, indem er ein Telefonat mit einer Versicherung darstellt. Aufgrund des üblichen Anschreibens der HUK-Versicherung versucht er, das dort angebotene Mietfahrzeug für 29/33 € zu mieten, was ihm natürlich so nicht gelingt. Wer das Telefonat liest und selber beispielsweise als Anwalt tätig ist, kennt insbesondere die Versuche von Mitarbeitern der Versicherung, aus dem Gespräch “Absprachen” zu behaupten.
Eigentlich sollte man jedem Geschädigten diese Broschüre in die Hände drücken….