Das OLG Köln (UrÂteil des OLG Köln vom 13.01.2006, 19 U 120/05, NJW 2006, 1676) hatÂte entÂschieÂden, daß nach den allÂgeÂmeiÂnen proÂzesÂsuaÂlen GrundÂsätÂzen auch bei eiÂner VerÂsteiÂgeÂrung über eBay der KäuÂfer nachÂweiÂsen muß, mit wem geÂnau er eiÂnen VerÂtrag geÂschlosÂsen hat; dies muß nicht notÂwenÂdig derÂjeÂniÂge sein, der sich hinÂter dem verÂwenÂdeÂten PseudÂonym verÂbirgt. In dem dort entÂschieÂdenen Fall hatÂte der KläÂger eiÂnen PorÂsche für über 70.000,00 € erÂsteiÂgert und seiÂnen verÂmeintÂliÂchen VerÂkäuÂfer weÂgen NichÂterÂfülÂlung erÂfolgÂlos in AnÂspruch geÂnomÂmen.
Es lohnt sich durchÂaus, dieÂse RechtÂspreÂchung nicht kriÂtikÂlos hinÂzuÂnehÂmen, da die InÂstanzÂgeÂrichÂte dieÂser AufÂfasÂsung nicht imÂmer folgen. In eiÂnem zuÂnächst vor dem AmtsÂgeÂricht Heinsberg und anÂschlieÂßend vor dem LandÂgeÂricht AaÂchen (Az. 5 S 184/06) geÂführÂten RechtsÂstreit konnÂte der KäuÂfer den eBay-AcÂcountinÂhaÂber erÂfolÂgreich weÂgen NichtÂerÂfülÂlung in AnÂspruch nehÂmen, obÂwohl dieÂser (unÂstreiÂtig) nicht selÂber geÂhanÂdelt hatÂte. Zur “HafÂtungsÂfalÂle” wurÂde der UmÂstand, daß der BeÂklagÂte eiÂnem BeÂkannÂten seiÂne ZuÂgangsÂdaÂten überÂlasÂsen hatÂte. DieÂser hatÂte dann diÂverÂse KaufÂverÂträÂge abÂgeÂschlosÂsen, ohÂne erÂfülÂlungsÂbeÂreit oder -fäÂhig zu sein. Er war auch nicht mehr auffindbar.
Die ÜberÂlasÂsung der DaÂten an eiÂnen Dritten stellt nicht nur eiÂnen VerÂstoß geÂgen die AGB der Fa. eBay dar, sonÂdern war für die BeÂruÂfungsÂkamÂmer des LG AaÂchen mir Urteil vom 15.12.2006 AnÂlaß, eiÂne HafÂtung unÂter RechtÂscheinsÂgeÂsichtÂspunkÂten (DulÂdungsÂvollÂmacht) anÂzuÂnehÂmen. Das AmtsÂgeÂricht hatÂte mit eiÂner durchÂaus leÂsensÂwerÂten und verÂtretÂbaÂren BeÂgrünÂdung noch anÂgeÂnomÂmen, daß die BeÂnutÂzung des Pseudonyms bei dem KläÂger keiÂne falÂsche VorÂstelÂlung über die IdenÂtiÂtät herÂvorÂrief und der KläÂger in WirkÂlichÂkeit mit der hanÂdelnÂden PerÂson, alÂso nicht dem BeÂklagÂten, abÂschlieÂßen wolÂle; dies erÂgeÂbe sich aus dem UmÂstand, daß der HanÂdelnÂde unÂter eiÂnem PhanÂtaÂsie- oder AlÂlerÂweltsÂnaÂmen aufÂgeÂtreÂten sei.
Dem folgÂte die KamÂmer nicht mit dem ArÂguÂment, daß es dem KäuÂfer weÂgen der noch beÂvorÂsteÂhenÂden AbÂwickÂlung des GeÂschäfts, insÂbeÂsonÂdeÂre der WaÂreÂnüÂberÂgaÂbe, geÂraÂde nicht egal sei, mit wem der KaufÂverÂtrag zuÂstanÂdeÂgeÂkomÂmen sei. Der KäuÂfer müsÂse sich daÂrauf verÂlasÂsen könÂnen, daß er tatÂsächÂlich mit derÂjeÂniÂgen PerÂsoÂn eiÂnen KaufÂverÂtrag abÂgeÂschlosÂsen hat, die sich hinÂter dem PseudÂonym verÂbirgt. Der VerÂkäuÂfer könÂnen anÂsonÂsten nach BeÂlieÂben daÂrauf verÂweiÂsen, daß nicht er, sonÂdern jeÂmand anÂders geÂhanÂdelt haÂbe. Das Bewertungssystem von eBay sei dann wertlos.
DaÂmit hat die KamÂmer – meiÂnes ErÂmesÂsens völÂlig zu Recht – dem BeÂklagÂten als AcÂcounÂtinÂhaÂber das RiÂsiÂko des MißÂbrauchs aufÂerÂlegt; er mag sich mit seiÂnem BeÂkannÂten weÂgen der FolÂgen ausÂeinÂanÂderÂsetÂzen und muß insÂbeÂsonÂdeÂre desÂsen InÂsolÂvenzÂriÂsiÂko traÂgen.